DAS KLASSENZIMMER ALS STERNE-RESTAURANT: OBERDINGER QUALI-SCHüLER üBERZEUGEN ALS GASTRO-EXPERTEN

Das Klassenzimmer als Sterne-Restaurant: Oberdinger Quali-Schüler überzeugen als Gastro-Experten

Nicht nur Mathe, Deutsch und Englisch müssen die Oberdinger Mittelschüler, die auf den Quali hinarbeiten, drauf haben. Sie müssen sich dafür auch in die Küche stellen.

Oberding – Mathe, Deutsch, Englisch – das sind die üblichen Prüfungsfächer, wenn die Schulzeit zu Ende geht. Die Oberdinger Mittelschüler, die auf den Quali, den Qualizierenden Schulabschluss, schielen, müssen sich dafür auch in die Küche stellen – und zudem im Fach Ernährung und Soziales bestehen.

Fachlehrerin Regina Maier sorgt dafür, dass das auch klappt. Denn Bestandteil der Prüfung ist die Zusammenstellung eines Büfetts, dessen Bestandteile die Schüler komplett selbst herstellen – Fertigprodukte sind tabu – müssen und später auch ansprechend auf geschmackvoll eingedeckten und dekorierten Tisch servieren. Die drei Tage vorher verbrachten die Oberdinger Neuntklässler damit, Essen auszuwählen, Zutaten zu kalkulieren und einzukaufen und eine Projektmappe als Doku zu erstellen.

Zum Abschluss verwandelte sich eines der Klassenzimmer in ein kleines Sterne-Restaurant. Die Tische bogen sich förmlich unter Spargel-Stangerln, Spinatschnecken, zweierlei Sorten von Mini-Burgern, pikanten Mini-Muffins, Wraps im Glas, Radieserl-Frischkäse-Creme, einem Rhabarber-Cheescake-Dessert und einem Erdbeer-Dessert im Glas.

Das Besonderes: Das Prüfungskochen stand heuer unter dem Motto „echt erding“, die Regionalmarke des Landkreises. „Wir haben fast ausschließlich Produkte aus der Region verwendet und uns vorher darüber informiert“, erzählt Maier.

Die Jury war hochkarätig besetzt – mit Vize-Landrat Franz Hofstetter, Eittings Bürgermeister Reinhard Huber, Oberdings Zweitem Bürgermeister Anton Nußrainer, Verwaltungsleiter Josef Steinkirchner und Gabriela Schadow, die im Landratsamt „echt erding“ betreut. Ihnen gingen beim Anblick schier die Augen über.

Und ein paar Teller später verteilten sie Punkte, von denen so mancher Teilnehmer der TV-Sendung „Das perfekte Dinner“ nur träumen kann. Hofstetter schnalzte beim Rhabarber mit der Zunge und lobte die regionale Ausrichtung. Nußrainer schwärmte von den Windbeuteln und den Mini-Burgern: „ganz große Klasse“. Hubers Favorit waren die Spargel-Wraps im Glas, die es auch Steinkirchner angetan hatten. Auch die Tomaten-Mozzarella-Fliegenpilze standen auf seiner Bestenliste. Alle lobten auch die professionelle Gestaltung des Essens. „Besser geht’s nicht“, attestierte Nußrainer.

Was die Test-Esser nicht minder beeindruckte: Die Schüler hatten am eigentlichen Prüfungstag gerade einmal 150 Minuten Zeit fürs Her- und Anrichten. Dass die Zeit sinnvoll genutzt und nicht gehudelt wurde, war zu sehen. Und erst recht zu schmecken.

Eine der jungen Köchinnen war Emily Kink. „Mir hat es gut gefallen, dass wir in Zweier-Teams arbeiten konnten“, berichtet die 14-Jährige. Sie warme für das Erdbeer-Dessert zuständig. „Es hat Spaß gemacht“, verrät Emily. Beruflich zieht es sie aber nicht in die Gastronomie. „Ich will Bestatterin werden“, gibt sie selbstbewusst zu Protokoll.

Ihre Teampartnerin war Victoria Habrunner. Die 16-Jährige aus Schwaig ist stolz, „dass das Prüfungskochen viel besser geklappt hat als die Generalprobe“. Auch sie hat beruflich andere Pläne: „Vielleicht Zweirad-Mechatronikerin“, verrät sie.

Lob gab es auch von Konrektorin Dagmar Burger und den beiden Klassleitern Jutta Adelsperger und Michael Tischner. Sie widersprachen dem Hinweis nicht, dass nach diesem Essen nichts mehr den Quali versalzen kann. Und „echt erding“ hatte selten so überzeugende Markenbotschafter.

Die Quali-Köche:

Emily Kink, Victoria Habrunner, Hassan Ibrahim, Hannah Wosnitza, Pola Komosa, Lilli Neumann, Alina Dubroja, Maria Zollner, Cody Hendrickson, Tijana Crnobrnja, Luna Neuhold, Armina Sabau, Sina Höllerer, Toni Voithenleitner, Antonia Riester, Conny Stein und Yoana Marinovska

2024-04-27T10:22:17Z dg43tfdfdgfd