WARUM WIR KEINEN LACHS MEHR ESSEN SOLLTEN

Zu den Empfehlungen für gesunde und ausgewogene Ernährung gehört fast immer Fisch, regelmäßiger Fischkonsum. Am besten sei Lachs, besonders wegen der wichtigen ungesättigten Fettsäuren, die das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko mindern – so hörte ich es in dem Vortrag eines Kardiologen. Selbstverständlich solle der Lachs aus Wildfang stammen, betonte er.

Der faszinierende Lachs ist kaum mehr zu empfehlen

Diese Empfehlung ist leider nicht mehr zeitgemäß, es gibt den Lachs kaum noch wild. Im Lachsparadies Norwegen haben die Umweltbehörden im Frühjahr wegen des ungewöhnlich niedrigen Bestands jegliches Angeln der Salmoniden verboten. Der Lachs in unseren Auslagen stammt überwiegend aus Aquazuchten. In vielen Zuchten herrschen schlimme Verhältnisse, vergleichbar mit industrieller Tiermast auf dem Land: Parasitenbefall und intensive Medikamentengaben, geringe Bewegungsfreiräume und Unmengen von krankheitserregenden Fäkalien.

Das ist keine artgerechte Haltung für diesen faszinierenden Fisch, der sowohl im Süßwasser als auch im Meer lebt, sich in freier Wildbahn von Krebsen und Kleinsttieren ernährt und zur Fortpflanzung stromaufwärts zum Laichort zurückkehrt. Aus den Zuchtbecken im Meer gefangen kann das nur ein Schatten vom Wildfang sein. Fehlt dem Lachs seine Naturnahrung, produziert er übrigens auch erheblich weniger der Omega-3-Fettsäuren – durch die er eigentlich so wertvoll ist!

Forelle als gesunde Alternative

Ist es da nicht sinnvoll nach Alternativen zu schauen? Das Wasser an der Südseite des Hunsrücks ist zum Beispiel eine exzellente Lebensgrundlage für Forellen, die in Bächen und Teichen ihre natürliche Umgebung haben. Die Regenbogenforelle ist seit 150 Jahren in diesen Gewässern beheimatet und ein ausgezeichneter Speisefisch mit besten Werten an Proteinen, Vitaminen und Fettsäuren.

In der Küche von „Buchnas Landhotel Saarschleife“ in Orscholz kommen Forellen aus dem Forellenhof Rosengarten quasi ganzjährig zum Einsatz. Die Kreationen, die Küchenchef Christian Münch-Buchna auf den Teller bringt, lohnen den Ausflug.

Anregungen, Lob, Kritik? Sie erreichen den SZ-Kolumnisten Holger Gettmann per E-Mail: [email protected].

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