Im Spätsommer sind viele Beeren reif, die nicht nur unseren Wildvögeln schmecken. Wer Ziervögel wie Sittiche oder Zebrafinken hält, kann ihren Speiseplan mit frisch gesammelten Beeren bereichern. PETBOOK erklärt, welche Sorten sich eignen, wie man diese erkennt und worauf man beim Sammeln achten sollte.
Sittiche, Papageien und andere Ziervögel lieben Beeren. Meist erhält man sie getrocknet im Tierfachgeschäft. Doch vieles, was unserer heimischen Population schmeckt, ist auch für unsere Haustier-Vögel gesund. Daher bietet es sich im Spätsommer an, selbst Beeren zu sammeln. Aber welche Sorten eignen sich und wie stellt man sicher, dass man nicht etwa einen giftigen Doppelgänger pflückt? PETBOOK gibt eine Übersicht.
Im Folgenden stellen wir verschiedene Pflanzensorten vor, deren Früchte für Ziervögel genießbar sind. Dabei handelt es sich übrigens bei den wenigsten um „echte Beeren“, wie sie im botanischen Sinn definiert werden. Wir haben in unsere Auswahl daher nicht nur Sorten aufgenommen, die das Wort Beere im Namen tragen, sondern auch Pflanzen, deren Früchte Beeren ähneln – also klein, rund und bunt sind. Wir erklären, wie Sie die Früchte erkennen, welche Inhaltsstoffe diese auszeichnen und ob sie auch für uns Menschen genießbar sind. 1,2
Die Aroniabeere wird auch als Wunderbeere oder Gesundheitsbeere bezeichnet. Aufgrund der enthaltenen Antioxidantien gilt die Frucht als ideales Ergänzungsfutter für Sittiche und Papageien. Dabei können die Beeren frisch oder getrocknet gefüttert werden, wobei der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen in trockenen Beeren wesentlich höher ist.
Die Gemeine Berberitze, auch Sauerdorn genannt, wird gerne als Heckenpflanze genutzt. In der Stadt findet man sie daher in der Regel fast an jeder Straße. Die Früchte sind für ihre starke Säure bekannt – daher auch der Name. Für Ziervögel eignen sich die kleinen Beeren gut, enthalten aber vergleichsweise auch viel Zucker und sollten daher nur in Maßen verfüttert werden.
Brombeeren wachsen nicht nur in Gärten. Auch in Parks, an Gleisanlagen oder als Feldbegrenzung werden die dichten, mit Stacheln bewährten Hecken gerne gepflanzt. Für Ziervögel eignen sich die Früchte am besten frisch. Aufgrund ihres hohen Zuckergehaltes sollte man sie nur in Maßen verfüttern.
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Die Beere der Eberesche wird auch Vogelbeere genannt – und das nicht umsonst. Unsere heimischen Wildvögel bedienen sich gerne an den Früchten. Auch Ziervögel fressen die Beeren. Diese sollte man am besten zunächst einfrieren oder trocknen und dann aufgetaut oder eben getrocknet anbieten. Frisch sollten sie nur in kleinen Mengen verfüttert werden.
Die Beeren des Feuerdorns sehen denen der Eberesche ähnlich. Die Pflanzen lassen sich anhand ihrer Blätter aber gut unterscheiden. Zudem besitzt der Feuerdorn Dornen, was beim Sammeln der Früchte berücksichtigt werden sollte.
Auch wenn sie so aussehen, handelt es sich bei Hagebutte nicht um Beeren. Botanisch gesehen zählen sie zu den Sammelnussfrüchten, zu denen übrigens auch Erdbeeren gehören. Ziervögel fressen Hagebutten am liebsten frisch – sowohl das Fruchtfleisch als auch die darin befindlichen Kerne, die eigentlich Nüsschen sind. Man kann die Früchte aber auch trocknen und so Vorrat für den Winter anlegen.
Die Beeren des Hartriegels sehen denen der Aronia recht ähnlich, da auch sie doldenartig an roten Stängeln zusammenhängen. Allerdings sind die Früchte für Menschen unbekömmlich. Man kann sie im reifen Zustand aber gut von denen der Aronia unterscheiden, denn ihr Fruchtfleisch ist nicht rot gefärbt. Für Wildvögel sind die Beeren sehr bekömmlich und eignen sich auch für Ziervögel. Sie haben einen relativ geringen Fruchtzuckergehalt und sollten am besten frisch verfüttert werden. Dank der darin enthaltenen Bitterstoffe können die Früchte eine positive Wirkung auf den Verdauungstrakt bei Vögeln haben.
Die Johannisbeere gehört eigentlich nicht zu den Wildbeeren. Gelegentlich findet man in der Stadt in Parks aber Sträucher der Schwarzen Johannisbeere. Zudem haben viele die beliebten Früchte im Garten. Frisch nehmen die meisten Ziervögel die Beeren gerne. Leider eignen sie sich nicht zum Einfrieren, da sie nach dem Auftauen matschig werden.
Kornelkirschen gehören zu den Hartriegelgewächsen. Ihre Früchte sehen zwar aus wie Beeren, sind aber – wie echte Kirschen – Steinfrüchte. Diese sind dann reif, wenn sie fast vom Ast fallen. Daher sieht man viele Vögel die Kirschen direkt vom Boden fressen. Wer seinen Ziervögeln damit eine Freude machen will, kann die reifen Früchte frisch verfüttern oder einfrieren. Kornelkirschen wachsen als Sträucher oder Hecken in vielen Parkanlagen.
Die Mahonie kennen viele als Bepflanzung in der Stadt. Sie blüht im Frühjahr gelb und hat stachelige Blätter. Die wenigsten wissen jedoch, dass die Beeren der Mahonie als einziger Bestandteil der Pflanze nicht giftig sind. Allerdings sollte man seinen Ziervögeln davon zunächst kleine Mengen geben und schauen, ob sie die Beeren vertragen. Am besten verfüttert man sie frisch.
Einen Maulbeerbaum findet man eher selten. Wer ihn im Garten hat oder einen Standort kennt (in Brandenburg etwa werden die Bäume seit Jahrhunderten kultiviert), kann die Beeren für seine Ziervögel sammeln. Sie erinnern ein wenig an Himbeeren, sind aber länglicher und lassen sich gut trocknen. Wer sie frisch verfüttern will, sollte dies gleich nach der Ernte tun.
Mehlbeeren sind Bäume oder Sträucher, die wachsen in vielen Parkanlagen und Gärten oder als Straßenbegrünung wachsen. Die Früchte eignen sich gut zum Einfrieren und werden (wenn aufgetaut) von vielen Vögeln gerne genommen. Die darin enthaltenen Pektine können bei Verdauungsbeschwerden helfen.
Der Schwarzdorn, auch als Schlehe bekannt, wächst an vielen Stellen, an denen es natürliche Hecken gibt. Man findet die Pflanzen aber auch in Parks und Gärten häufig. Die Früchte können vor oder nach dem ersten Frost (Achtung, höherer Zuckergehalt) geerntet und frisch gefüttert werden. Viele Ziervögel beknabbern auch gerne die Zweige des Schwarzdorns.
Holunderbüsche wachsen in Parks, Gärten und an Wegrändern. Neben unseren Wildvögeln fressen auch Ziervögel wie Papageien und Sittiche die kleinen Beeren gerne. Allerdings herrscht unter den Experten in der Vogelwelt keine Einigkeit, ob diese die Früchte auch frisch bekommen sollten. Getrocknet kann man sie aber unbedenklich verfüttern.
Achtung! Niemals unreife, also grüne oder rötliche Beeren sammeln, sondern nur vollreife, dunkle Beeren anbieten.
Die Früchte der Ahlkirsche oder auch Traubenkirsche sehen zwar aus wie Beeren, es handelt sich aber um Steinfrüchte. Die Gehölze wachsen gerne in Wassernähe und finden sich auch in manchen Parks in der Stadt. Ihre Früchte dienen vielen heimischen Vogelarten als Nahrung. Aber auch Ziervögel wie Wellensittiche schätzen die Beeren der Traubenkirsche. Sie können frisch oder getrocknet verfüttert werden. Wobei viele Vögel auch frische, halbreife Früchte annehmen.
In Wäldern aber auch auf Friedhöfen kann man manchmal die wilde Form unserer Kultur-Erdbeere finden. Da gespritzte Früchte für Vögel tabu sind, sind Walderdbeeren eine gute Futter-Alternative. Oft wird jedoch davor gewarnt, da die bodennahen Früchte mit dem Fuchsbandwurm kontaminiert sein können. Doch dieser Parasit ist auf Säugetiere spezialisiert. Zwar können auch Vögel Bandwürmer bekommen, ein Befall mit dem Fuchsbandwurm wurde bisher aber noch nie beschrieben.
Weißdorne wachsen als kleine Bäume oder Sträucher. Man findet sie oft in Parks und Gärten. Für Laien ist es schwer, die vielen Arten und Hybriden zu unterscheiden. Für Vogelhalter ist dies aber ohnehin egal, denn die Früchte eignen sich alle zum Verfüttern. Allerdings müssen sich manche Ziervögel erst an den Geschmack der Beeren gewöhnen, die am besten frisch verfüttert werden.
Der lateinische Name der Wildkirsche verrät bereits, welche Tiere besonders gerne an den Früchten fressen, denn Avus ist Latein und bedeutet Vogel. Auch wenn der Fruchtzuckergehalt vergleichsweise hoch ist, schmecken die Früchte nicht so süß wie kultivierte Kirschen. Für Menschen ist die Wildform daher eher unattraktiv – Ziervögel nehmen sie aber gerne an.
Bevor die wilde Sammelwut auf Beeren für Ihre Ziervögel beginnt, sollten Sie bedenken, dass auch viele Wildvögel auf die Früchte angewiesen sind. Sammeln Sie daher keine zu großen Mengen oder gar einen ganzen Busch kahl. Meist sind ohnehin nicht alle Früchte gleichzeitig reif.
Rechtlich gesehen ist das Pflücken und Ernten auf öffentlichen Flächen in der Stadt generell erlaubt. Beim Pflücken von wilden Pflanzen sollten Sie am besten die sogenannte „Handstraußregel“ aus dem Bundesnaturschutzgesetz befolgen. Danach darf man Pflanzenbestandteile wie Früchte in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen.3
Beachten Sie dabei, das bestimmte Sorten wie Sanddorn unter Naturschutz stehen und nicht gepflückt werden dürfen, weshalb diese Pflanze in der Aufzählung nicht erwähnt wird – auch wenn sich ihre Beeren theoretisch als Futter für Ziervögel eignen.
Der Beitrag Beeren sammeln für Ziervögel – diese Sorten eignen sich erschien zuerst auf PETBOOK.
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