„Hallo, ich hab’ Lust auf Kochen!“ Carmen Kreiß aus Albstadt hätte das nicht betonen müssen, als sie in der Kochshow „The Taste“ ihren ersten großen Auftritt hat. Nach der harten Casting-Phase ist ihr die Lust darauf, mit Größen wie Alexander Herrmann, Tim Raue, Elif Oskan und Steffen Henssler mittwochs ab 20.15 Uhr in Sat1 vor großem Publikum zu kochen, ins Gesicht geschrieben.
Wird sie es in ein Team der vier Coaches schaffen? Das ist die Frage in der zweiten Folge der neuen Staffel. Und dann auch noch mit Gyozas mit Kartoffelsalat, Salatblatt, Asia-Jus, geschmelzten Zwiebeln und Mayonnaise? „Die ist immer tricky“, sagt sie – und tatsächlich gelingt der sympathischen Albstädterin, die schon in der ZDF-Küchenschlacht im Finale stand, die cremige Zutat nicht auf Anhieb. „Aber als ich gemerkt habe, ich hab’ noch genug Zeit, hab’ ich’s noch mal probiert.“ Und siehe da: Die Küchenfee reüssiert mit Pürierstab und leichter Hand.
Doch was sind Gyozas? „Kleine asiatische Mauldäschle“, verrät die 50-Jährige in putzigem Schwäbisch, mit leuchtenden Augen und umwerfendem Charme. Wenn das die Coaches gesehen hätten. Die überzeugt sie mit dem Belag ihres Probierlöffels, der schon mal fantastisch aussieht. „Ohhh! Wunderbar! Oh schööön!“ ruft Alexander Herrmann – und verfällt nach dem Probieren sofort ins Bedauern: weil sein Team schon voll ist. Nämliches gilt für Tim Raue, der wusste, „dass ich es bereuen würde – und ich bereue es wirklich!“
Steffen Henssler hat Grund zum Grinsen: „Mein Team ist noch nicht voll!“ So konkurriert er mit Elif Oskan um die Mitarbeiterin im Backoffice der Gastronomie auf der Burg Hohenzollern. „Das ist alles, was ich brauche: Jemanden, der motiviert ist, der möchte!“ Jetzt hat Carmen Kreiß die Qual der Wahl und entscheidet sich für „Stefan!“, korrigiert ihren Fauxpas aber sofort. „Steffen! ’Tschuldigung!“ Der nimmt’s gelassen: „Du darfst mich nennen, wie Du willst – Hauptsache, Du kommst zu mir!“
„Ich hätt’s nicht gedacht, aber: Steffen!“ Ihre Entscheidung fällt schnell. „Ich versuch’ das mit ihm zu rocken und bis ins Finale zu kommen und zu gewinnen.“ Henssler freut sich, „wirklich ein sensationelles Team“ zu haben. „Eine Super-Mischung.“ Carmen Kreiß sei „von allen Vieren vielleicht die Ruhigste“, aber mit „ganz viel Kochverstand und vor allem richtig, richtig Ehrgeiz“.
Ruhig? Hatte sie sich nicht als „Chaotin“ vorgestellt, die einfach den Kühlschrank aufmacht, guckt, was das ist, und dann einfach loslegt? Beim ersten Teamkochen ist ein Produkt vorgegeben, das sie mehr aus der Theorie kennt: Zum Thema „Liebe“ lost Gastjuror Roland Trettl den Teams Herzkirsche, Artischockenherzen, Herzmuscheln und Hühnerherz zu – für einen „Löffel voller Liebe“, wie Oskan sagt.
Carmen Kreiß lauscht konzentriert, was der „Gourmet-Guru“ erwartet, und verrät dann: „Als ich klein war, hat mein Papa immer Hühnerherzen gekauft und nur für sich gekocht.“ Dann schmunzelt sie wieder und fügt mit ihrem charmanten schwäbischen Zungenschlag hinzu: „Er hat’s auch immer mit ’m Sößle g’macht.“ Ihr angebratenes Hühnerherz auf einem Zwiebelschmelz mit Asia-Jus und Panko-Crunch geht zwar nicht als bester Löffel des Teams durch, aber das nimmt die Albstädterin sportlich: „Das Team muss weiterkommen, Steffen entscheidet, welchen Löffel wir nehmen. Wir möchten nicht, dass einer von uns geht – das war wirklich unsere Prio eins!“
Ob die Coaches – nach dem Einzelkochen auch Juroren – „erkennen, dass es ein dekonstruierter Zwiebelrostbraten ist“, den Carmen Kreiß serviert, mit Zwiebelcreme, Rotwein- und Portweinsoße, Panko-Crunch und einem Zwiebelring. „Ach: Und Schnittlauch!“? Der Hobbyköchin ist es egal. „Hauptsache, es schmeckt!“ Und das tut’s.
Carmen Kreiß steht in der nächsten Folge am Mittwoch, 5. November, ab 20.15 Uhr weiter am Herd. Alle Folgen von „The Taste“ sind in der Mediathek auf www.joyn.de zu sehen.
2025-11-04T15:13:55Z